Amateurfunk Bremen
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Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B

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Beitrag  DK7JAN 22.09.08 16:07

Hallo Leute,

ich hatte ja bereits auf dem Flohmarkt angekündigt einen Bericht über die erstandene Antenne zu schreiben. Das wird wohl nun eine etwas längerer Akt.

Zunächst einmal eine Kopie des Beipackzettels der Antenne

Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Out-2510
Klingt ja ganz famos. Von 40 und 80m ist mit Sicherheit nichts zu halten, aber die Hersteller geben ja gerne immer etwas an.

Ich habe die Antenne noch am gleichen Tag ausprobiert. Die Bänder waren ungewöhnlich ruhig. Ein Vergleich mit anderen Stationen (DK8MIL und DK9BTX) in der Umgebung brachte dann Gewissheit, dass die Antenne nichts zu taugen scheint, oder irgendwie nicht in Ordnung ist. DK9BTX hat unter anderem ebenfalls eine Vertikalantenne am Balkon montiert. Wo bei ihm Signale mit S9 einfielen habe ich teilweise nicht einmal Modulation vernommen.

Solch ein gewaltiger Unterschied lässt einen den Fehler natürlich erstmal woanders vermuten. Kabel und Geräte waren aber in Ordnung.

Eine Messung mit dem Ohm-Meter ergab einen Widerstand von 0,2 Ohm zwischen Innen- und Außenleiter der Antenne. Gleichstrom ist zwar keine HF, aber solche Kurzschlussantennen kenne ich sonst nur aus dem SHF-Bereich.

Da die Antenne einfach nicht wollte, egal wie ich sie gestellt oder montiert habe, kam dann doch schon Frust auf. Der Gedanke mal einen Blick in den "Spulen"-körper der Antenne zu werfen kam auf. Das Ding ließ sich zwar noch gut von der Antenne trennen, aber aufschrauben ging nicht. War alles zugeklebt.

Hmmm... aufsägen! Ich wollte jetzt wissen was das für eine Mogelpackung ist - oder auch nicht.

Jens (DK8MIL) hat nettwerweise geholfen, da ich für solch grobmechanische Sachen nicht im geringsten ausgerüstet bin.

Endlich kam dann das Innere zum vorscheinen. Nix mit Spule Smile Ich dachte immer das sei zum elektrischen Verlängern nötig. Hier ein paar Bilder (zum Vergrößern anklicken):

Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Imag0112

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Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Imag0116

Was passiert hier drin? Passiert hier überhaupt etwas? Damit ihr euch auch ein Bild von der Verdrahtung machen könnt kommt hier jetzt eine künstlerisch wertvolle Ersatzzeichnung Smile

Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Antenn10

Kann mir jemand dieses Prinzip erklären? Ich verstehe es nicht und scheinbar funktioniert es auch nicht so besonders gut.

73,
Jan.
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Beitrag  Gast 23.09.08 11:12

Hallo Jan,
nach Deinem Schaltbild zu urteilen, ist das ein sauberer Kurzschluß und kann nicht funktionieren! Kein L, kein C- nix! Es fehlt zumindest eine Anpaßspule! Welches Element in dem Antennenfuß von Dir soll denn da mit/auf die Frequenz reagieren bzw. eine Induktivität bilden? Neee, det jeht nichFrisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B 011 !

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Beitrag  DK7JAN 23.09.08 15:02

Wie gesagt, bei sehr hohen Frequenzen (z.B. im 13cm-Bereich), da gibt es solch merkwürdige Kurzschlusskonstrukte, aber auf Kurzwelle!? Ich kann es Dir nicht sagen. Unter http://www.db0anf.de/app/bbs/messages/show-K6XU3RHB9EAS habe ich einen Packet-Beitrag gefunden, wo diese Antenne auch gestetet wurde. Da hat sie, wenn auch eher schlecht, funktioniert.

Ist schon krass, in dem Beitrag vergleichen die eine 1,5m lange Mobilfunkantenne mit der 7,13m langen OUT-250-B und die Mobilfunkantenne schneidet besser ab.

Tja, ich würde dann wohl mal sagen: "...Griff ins Klo!"

Eines wollte ich noch festgestellt haben: Bei mittlerweile über 20 Views dieses Beitrags stehst du Klaus mit einem Kommentar alleine dar. Hmmm...
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Beitrag  Gast 23.09.08 15:11

DK7JAN schrieb:...Tja, ich würde dann wohl mal sagen: "...Griff ins Klo!"...

Haaaaaaaaalt!!!

Was würde denn passieren, wenn man in diese Hülse einen selbstgebastelten UNUN hineinfrickelt; würde der Strahler sich dann nicht wie ein endgespeister Draht verhalten?

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Jens

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Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Empty Re: Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B

Beitrag  Gast 23.09.08 16:12

Ich würde eine Spule zwischen Seele und Masse hineinbauen. Ich habe mal 2 Bauanleitungen herausgesucht:

http://freenet-homepage.de/dg1nog/40m.html

http://www.intermar-ev.de/index.php?INTERMAR-Technik:Schiffsantennen:Bauanleitung_Vertikalantenne


Das nur als Anregung, mußt halt experimentieren! Smile

Das mit dem Vorschlag von Jens müßte auch funktionieren, so ähnlich soll ja auch die GPM-1500 von Wimo aufgebaut sein...

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Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Empty Re: Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B

Beitrag  DK7JAN 23.09.08 22:21

DB6BJ schrieb:
DK7JAN schrieb:...Tja, ich würde dann wohl mal sagen: "...Griff ins Klo!"...
Was würde denn passieren, wenn man in diese Hülse einen selbstgebastelten UNUN hineinfrickelt; würde der Strahler sich dann nicht wie ein endgespeister Draht verhalten?

ja, einen UNUN, oder im Neutechnikerjargon auch Magnetic Balun cyclops , daran hatte ich auch schon gedacht. Wegwerfen wollte ich das alles nun nicht. Der Strahler ist ja nicht schlecht. Ich habe irgendwo in der Bastelkiste auch noch einen Amidon liegen, der gehen müsste. Ich glaube aber das war aber für eine QRP-Version.

Ich bin mir nur nicht sicher, ob da dann 7m "Draht" ausreichen. So 10-20m sollten es bei so einem endgespeisten Langdraht schon mindestens sein, denke ich.

Naja, wir werden sehen. Weitere Vorschläge nehme ich gerne an Smile Allerdings bin ich immer noch nicht ganz davon überzeugt, dass das gewollter Schrott ist. Irgend etwas müssen sich die Entwickler doch dabei gedacht haben. Antennen-Esoterik lol!

73,
Jan.
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Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Empty Re: Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B

Beitrag  DK4BA 25.09.08 14:23

DK7JAN schrieb:Eines wollte ich noch festgestellt haben: Bei mittlerweile über 20 Views dieses Beitrags stehst du Klaus mit einem Kommentar alleine dar. Hmmm...


Wir leiden alle mit Dir. Ich hatte etwas geschrieben aber da haben die Forumsbetreiber wegen Datenbankfehlern ein altes Backup eingespielt und meine Postings mussten darunter leiden. Sad

Aber tröste Dich - meine 20-Meter-Mobilantenne (auch gekauft in Elsfleth), mit der ich ganz elegant aus unserem Hochhaus heraus PSK machen wollte, zieht dermassen viel QRM, dass ich kein PSK-Signal vernünftig dekodieren kann.

Ich werde das Ding mal seiner Bestimmung zuordnen und die ganze Sache mobil probieren. Vielleicht probiere ich das mal auf dem Fieldday in Bassum (I04) am Wochenende aus. Wetter soll ja einigermassen werden.

Aber die Vorschläge von Jens und Klaus in Bezug auf die 250-OUT hörten sich doch vielversprechend an......also viel Spass beim Basteln.

Jürgen DK4BA
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Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Empty Spartrafo

Beitrag  dg7bbu 27.09.08 10:40

Die Schaltung ist die des Spartransformators, allerdings hat wohl einer von den Chinesen vergessen da genug Windungen drauf zu bringen um dem Gerät eine Hochfrequente Funktion zuzuweisen... Nun könnte man meinen das dieser Spartrafo für eine Frequenz von 400 MHz aufwärts gedacht ist, aber da wirken solche Konstrukte eher gar nicht (wie schon angedeutet Kurzschluss).
Ich hoffe Du hast nicht allzuviel dafür bezahlt. Ich habe hier auch so eine Ansammlung von Aluminium auf dem Dach (Diamond CP6) die ich sehr preisgünstig erstanden habe. ( 80m bis 6m) Alleine meinem Vorgänger ist es nicht gelungen die Antenne abzustimmen, und Hendrik Mathias und ich haben da auch zwei Sonnabende dafür gebraucht,(es geht aber nur 20m und 6m abzustimmen) hier scheint sich herauszu stellen das Vertikalantennen für den Kurzwellenbereich immer extreme Kompromisse (aufgrund Ihrer Länge äähh Kürze) darzustellen scheinen..... Der gute alte Langdraht tut es dann wohl doch eher.
Aus Kostengründen werde ich wohl keine weitere Vertikal ausprobieren....

CU Uwe, DG7BBU
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Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Empty Falcon / Kurze Antennen

Beitrag  DL4KE 19.05.10 9:12

Hallo Jan und Funkfreunde,

die Aussage, das kurze Vertikalantennen grundsaetzlich nicht brauchbar sind kann ich nicht teilen.
Meine 40m-Mobilantenne ist das beste Gegenbeispiel: sie ist nur 2,8m lang, der Fuszpunkt befindet sich
nur etwa 30 cm ueber dem Erdboden. Nach allen gaengigen Antennenbau-(Vor-) Urteilen waere dies also eine der schlechtesten Antennen ueberhaupt. Nur - ich kann mich ins Fahrzeug setzen wann ich will, morgens, mittags, abends, nachts - (von ganz seltenen Ausnahmen abgesehen) ich bekomme immer einen Partner dran, entweder in SSB oder auch CW. Haeufig ist in den Daemmerungszeiten auch USA zu arbeiten. Und viele der EU-Stationen merken zunaechst garnicht, dass ich mobil bin.
Grundsaetzlich bin ich der Meinung, dass eine Antenne so klein (kurz) sein kann wie sie will. Empfangsmaessig haben unsere heutigen Receiver so viel Empfindlichkeitsreserve, dass die geringere Eingangsspannung nicht das Problem ist (Noise und Störungen werden ja um denselben Betrag reduziert...) - Und wenn es gelingt, die Antenne richtig anzupassen, so dass die eingeleitete HF auch tatsaechlich abgestrahlt wird, dann ist es der Gegenstation "egal", ob 100W HF aus einer kleinen oder groszen Antenne kommen. (Wenn man mal zur Vereinfachung von einem unterschiedlichen Richtungsdiagram absieht).
Das einzige wirkliche Problem - fuer den meist nicht mir grenzenlosen finanziellen Mitteln ausgestatten - Funkamateur ist es eben genau diese hochwertige (verlustarme) Anpassung auch im Sendefall herzustellen.
Ein brauchbarer Kompromiss sind bspw. die seit Jahrzehnten bewaehrten Trap Groundplanes (GPA 30 / 50 u.ae.) -Aber auch hier gilt: der Strahler ist nur die halbe Antenne. Ist nicht ein genuegend groszes "Gegengewicht" vorhanden, funktioniert keine nach dem GP-Prinzip arbeitende Antenne. Aber ist das "Gegengewicht" in ausreichender Ausdehnung vorhanden, ist die GP wirklich eine der einfachsten DX-Antennen.
Ich gehe bei meiner Betrachtung sogar so weit, dass ich das Gegengewicht AUTO gleich wichtig ansehe, wie den resonanten Strahler. Und bitte auch beachten: Das Auto besteht aus nicht versilbertem Stahlblech !
Uebrigens auch die BW-Jeepstaebe sind aus Stahl gefertigt, allerdings an der Oberfläche vermessingt.
Ich bin davon ueberzeugt, dass eine Antenne dann optimal funktioniert, wenn man durch die Konstruktion dafuer sorgt, dass an den Stellen, an denen Strom flieszen soll, der das dann auch kann. Und das geht bei HF am Besten durch groszflaechige Oberflaechen.
73
Juergen
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Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Empty Re: Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B

Beitrag  DK7JAN 19.05.10 16:50

Hallo Jürgen!

Ich muss Dir da zum Großteil zustimmen.

Zu dem Zeitpunkt als ich die Antenne kaufte bzw. den Foreneintrag hier geschrieben habe, hatte ich noch nicht besonders viel Ahnung von Antennentechnik. Ein bischen schlauer, nicht zuletzt genau wegen dieses Fehlkaufs, bin ich nun.

Die ideale Antenne gibt es nicht. Selbst ein in 40m Höhe montierter Beam ist nicht ideal. Es kommt immer darauf an wen man wo erreichen möchte. Für Nord-DL-QSOs auf 80m ist wohl ein langer Draht in niedriger Höhe gar nicht mal verkehrt, weil man so eine sehr steil strahlende Antenne erhält.

Für DX-Verkehr braucht es flach abstrahlende Antennen und das lässt sich auf den unteren Bändern mit horizontalen Antennen kaum schaffen, da die Höhe eines horizontalen Dipols mindestens Lambda/2 betragen muss damit die Antenne eine flache Abstrahlung aufweist. Was im 40m-Band gerade noch so machbar wäre ist auf 80m nahezu unmöglich.

Und hier kommen die vertikalen Antennen ins Spiel. Denen ist die Aufbauhöhe FAST egal. Direkt auf dem Erdboden montiert benötigen sie eine sehr gute Kopplung zur Erde um die Erdverluste gering zu halten. Das kann je nach Lage sehr sehr aufwändig werden (ab ca. 60 nicht zwangsweise abgestimmte Radials aufwärts, oder flächiger Maschendraht etc.). In ein paar Meter Höhe montiert reichen einige abgestimmte(!) Radials aus, was aber mechanisch auch nicht immer leicht werden dürfte.

Meiner Meinung nach sind vertikale Antennen jedenfalls die einzige Möglichkeit auf den unteren Bändern zuverlässig regelmäßig DX machen zu können. So sollte es zumindest sein, in den Genuss kam ich bisher noch nicht.

Davon das Mobilantennen auf Kurzwelle gut funktionieren habe ich mich auch schon überzeugen lassen. Ich vermute, dass man eine Mobilantenne auf Kurzwelle irgendwo zwischen den beiden Fällen oben einordnen muss. Weder Bodenmontage, noch wirklich mit elevated radials. Die Fläche eines Autos ist aber wirklich nicht zu verachten, das ist mit Sicherheit kein schlechter "zweiter Schenkel". Auf 30m und 20m könnte ich mir sogar durchaus vorstellen, dass die Antenne relativ flach abstrahlt, was die Verluste des verkürzten Strahlers evtl. wieder etwas auffängt. Da kann man wohl nur Mutmaßen, aber für so eine kurze Stummellänge funktionieren die sonst einfach zu gut, das muss schon irgendwie in die Richtung gehen.

Letztendlich ist jede Antenne irgendwie ein mehr oder weniger stark entarteter Dipol mit seinen zwei Hälften.


Einer Anmerkung von Dir muss ich aber eindeutig widersprechen. Du hast geschrieben:
"Und wenn es gelingt, die Antenne richtig anzupassen, so dass die
eingeleitete HF auch tatsaechlich abgestrahlt wird, dann ist es der
Gegenstation "egal", ob 100W HF aus einer kleinen oder groszen Antenne
kommen."

Sofern du mit "Antenne richtig anzupassen" ein SWR von 1,0 meinst stimmt dieser Satz nicht. Ein gutes SWR sagt nichts über die tatsächlich abgestrahlte Leistung aus -> siehe Dummyload SWR = 1, Abstrahlung in etwa (hoffentlich) 0. Natürlich tut Anpassung trotzdem nicht weh, weil ja sonst die Endstufe dicke Backen macht, aber eine mit Biegen und Brechen an 50Ohm angepasste Antenne strahlt eben nicht zwangsweise besser ab, das Gegenteil ist oft der Fall.

Ob 100W aus einer großen oder kleinen Antenne kommen ist tatsächlich egal, nur wird das ja so nicht möglich sein. Die 100W des Senders gelangen nie in die Luft. Bei verkürzten Antennen wird mehr verbraten, bei unverkürzten weniger. Also wird aus einer kleinen Antenne, wenn man realistisch bleibt, niemals annähernd 100W kommen. Außerdem, was viel wichtiger ist als gehört zu werden ist selbst was zu hören, was mit abnehmender Antennenlänge bzw. Fläche immer schwieriger wird.

Wichtig ist immer Strom auf der Antenne! Das schreibst du ja auch am Ende deines Beitrags. Und genau der wird durch jede Spule und jede Wendel und jeden Oberflächenenpgass etc. behindert.


Die ganzen Zusammenhänge der Abtstrahlung lassen sich wunderbar mit z.B. EZNEC simulieren. Nach allem was man so hört und auch nach meinen Erfahrungen stimmen die Ergebnisse immer recht gut mit der Realität überein.


73,
Jan.
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Frisch vom Flohmarkt in Elsfleth: Falcon OUT-250-B Empty Anpassung etc.

Beitrag  DL4KE 19.05.10 17:44

Tja Jan,
da merke ich mal wieder, dass es nicht immer einfach ist praezise zu formulieren, so dass der Leser auch mit Sicherheit das liest, was gemeint ist. Ich denke, wir meinen schon dasselbe, wenn wir von Anpassung reden.
Bei meinen Ausfuehrungen zur Mobilantenne sollte das so verstanden sein, dass zum einen die Antenne
den idealen Verbraucher darstellt, also in der HF-Technik Leistungsanpassung in Richtung Koaxkabel und Transceiver herrscht. Zum anderen dieser "Verbraucher" Antenne ebenfalls nahe dem Ideal ist und genau das
tut was sie soll: naemlich die in sie hineingefuehrte Energie so verlustarm wie moeglich abzustrahlen.
Was ich auch erst vor kurzem gelernt habe ist, dass auch eine gegenueber der Wellenlänge stark verkuerzte
Mobil-Vertikal-Antenne tatsaechlich vertikal polarisiert abstrahlt und dass vertikal polarisierte Antennen
grundsaetzlich, wie auch von Dir bemerkt, flacher strahlen, auch wenn sie sich sehr nahe dem Erdboden befinden.
Es scheint sich auch zu bewahrheiten, dass die sog. elevated Radials der Vertikal-Antenne einen besseren Wirkungsgrad verleihen, als vergrabene Radials.
Habe uebrigens beim Mobilbetrieb, seit ich die Antenne optimiert habe, 2 interessante Effekte festgestellt, die anscheinend bei der ersten Version - 3,98m langer Strahler, Matchbox am Fuszpunkt untergegangen sind. Vermutlich weil die Gesamtguete so gering war, dass der entsprechende Effekt nur noch einen geringen Anteil hatte. Und zwar ist das Gesamtgebilde aus Mobilstrahler und Auto sehr stark umgebungs-/ untergrundempfindlich. Beim ueberfahren der Ausgleichsschwelle auf Bruecken geht sofort das SWR i.d. Höhe.
Sodasz etwa nur noch 1/5 der Leistung abgestrahlt wird. - meist bemerkt die Gegenstation das im allgemeinen QSB aber nicht. Was aber nicht heissen soll, man koennte ruhig auf 100W verzichten. Ueber die Zeit gesehen ist der Output schon entscheidend. Der zweite Effekt macht sich bei Annaeherung an Bruecken bemerkbar:
Hat mein dabei Gelegenheit gezielt das Signal zu beobachten stelle ich immer wieder fest, das unmittelbar kurz vor der Einfahrt in eine Unterfuehrung (na, vielleicht im Bereich 1-5m) das Empfangssignal oft um mehr als
eine S-Stufe ansteigt. - Da musz ich unweigerlich immer an Dachkapazitaet denken, aber auch gleich daran,
dass ich noch kein Gebilde gefunden habe, mit demm ich rumfahren moechte...hi.
Nun, ich geniesse diese Erkenntnisse nun nahezu taeglich und freue mich jeden morgen, wenn ich auf dem Weg zum QRL W1AW auf 7.0475 mit dem CW Bulletin hoere, oder gar auf 7.030 einen Ami dran kriege und mit ihm ca. 1/2 Std. in Kontakt bleiben kann, so als waers ein FM-QSO auf DB0VK oder so....

73 agn
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p.s. R&S spricht von Verlusten in der Größenordnung von 7-10% in ihren "Matchboxen". - Ich denke bei 100 Watt Ouput kann man auch damit leben...

nnnn

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